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Närrische Nachbarn unter sich

HGVQuelle: Kieler Nachrichten, 28.2.2017 » KN-online

Munterer Schlagabtausch beim Rosenmontag des Handels-und Gewerbevereins in Schwentinental

SCHWENTINENTAL.,,Auf wunderbare Nachbarschaft " lautete das Motto des diesjährigen Ehrengastes beim Rosenmontag des Handels- und Gewerbevereins in Schwentinental, und der Redner muss es ja wissen: UIf Kämpfer, Oberburgermeister der Landeshauptstadt. Aktuell sei das Beziehungskonto tief im Dispo, analysierte er. Doch er verriet, warum es zukünftig klappen wird zwischen Kiel und der zweitgrößten Stadt im Kreis Plön: Als trojanische Pferde seien ein ,,Plöner Jung" Oberbürgermeister in Kiel geworden und ein Ex- Kieler Bürgermeister in Schwentinental.

Bahnhofstrasse
Auf gute Nachbarschaft: Schwentinentals Bürgermeister Michael Stremlau (von links), der HGV-Vorsitzende Tillmann Frank und Kiels Oberbürgermeister Ulf Kämpfer üben schon mal beim HGV-Rosenmontag. Quelle: Andrea Seliger

Auf Narrenkappen und Rathaus-Stürmung verzichtet der HGV Schwentinental inzwischen bei seiner Rosenmontagssitzung. Geblieben sind jedoch das Haxe-Essen im Hotel Rosenheim mit den Akteuren aus Wirtschaft, Politik sowie Vereinsleben und die Reden - gerne scharf, aber bitte mit Humor. Und hier legten die Beteiligten diesmal die Latte hoch. Schwentinentals Bürgermeister Michael Stremlau fand dies Gleichnis von der Mücke und dem Elefanten für das Verhältnis zwischen den beiden Städten und fragte, ob Kiel nicht davon träume, Schwentinental samt dem ständigen Streitpunkt Ostseepark gleich einzuverleiben. Kompromissvorschlag an Ulf Kämpfer: ,,Kaufst Du im Ostseepark mal ein, dann finden wir auch Citti fein. Das konterte Kämpfer locker und selbstironisch: ,, Ostseepark - eine einzige Mogelpackung". Denn wo sei da die Ostsee? Schließlich würde auch niemand auf die Idee kommen, in Kiel etwas anzulegen, das man dann Kleiner-Kiel-Kanal nenne. Seine AnaIyse der Nachbarschaft war schonungslos: Tief im Dispo, da helfe auch Calgonit nicht. Aber dann verriet Kämpfer was die Verschwörungstheoretiker dieser Welt noch gar nicht gewittert haben: Seine Kandidatur und die des Ex-Jobcenter- Chefs Stremlau seien nämlich ein von langer Hand geplanter Coup gewesen. Der in Eutin geborene und im Kreis Plön aufgewachsene Kämpfer und der aus Kiel stammende Stremlau seien nämlich die ,,trojanischen Pferde der guten Nachbarschaft". In diesem Sinne verkündete er schon mal: ,,Es wäre uns Kielern eine große Ehre, wenn wir auch in Zukunft den Schiet aus Schwentinental weg machen dürften" (in Anspielung auf eine Lösung des Streits um die Kosten für das Klärwerk Bülk). Und er versicherte:,, Solange Kiel nicht vom Fleisch fällt, darf der Speckgürtel ruhig wachsen," In Anlehnung an einen bekannten Wahlslogan warb er: ,,Let's make Nachbarschaft great again". Die kritischen Töne Schwentinental-intern kamen vom HGV-Vorsitzenden Tillmann Frank, der die Sitzungen im Rathaus manchmal,,närrisch" findet - etwa bei der Entscheidung für den Feuerwehr-Standort Bahnhofstraße. ,,Warum hat man nicht den Mut, die Frage nach einer Feuerwehr in Schwentinental zu stellen?". Die Freibad-Diskussion erinnere ihn an Gänseblümchen-Zupfen: ,,Es hält, es hält nicht." Und im Ostseepark seien die ,,Träume von der neuen Mitte " zu ,,Albträumen vom Leerstand" geworden. Für die Erfüllung von Träumen sorgte die Tombola, für die die Unternehmen Preise gestiftet hatten. Den Hauptgewinn, eine vom HGV qestiftete Mini- Kreuzfahrt nach Oslo, zog Klaus-Peter Mohr. 2100 Euro waren durch den Losverkauf eingenommen worden, sie sollen für die Ausstattung der DRK-Kindergärten in Schwentinental verwendet werden.

Andrea Seliger

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